

Mo., 06. Juni
|Herrenmühle
Natalya Karmazin
Karma Jazz Group
Zeit & Ort
06. Juni 2022, 14:00 – 17:00
Herrenmühle, An d. Herrenmühle 7-9, 61440 Oberursel (Taunus), Deutschland
Über die Veranstaltung
Natalya Karmazin (p), Daniel Guggenheim (ts, ss), Evgeny Ring (as), Christoph Rücker (db), Martin Standke (dr); optional plus Serhiy Saifulin (violine) 2009 gründete die Pianistin Natalya Karmazin ihr „Modern Jazz Quintet“, das noch im gleichen Jahr das Jazzstipendium der Stadt Frankfurt und eine Einladung zum 40. Deutschen Jazz Festival erhielt. In der Folge entwickelte Karmazin die Band weiter zur Karma Jazz Group.
2011 folgte das Debütalbum Birth of Indigo (Laika Records), begleitet von Kritikerlob in den einschlägigen Medien wie dem Jazzpodium: „mal lyrisch, fein differenziert, mal zupackend, bedeutungsvoll.“ Unlängst erschien der Livemitschnitt eines intensiven Konzerts bei den internationalen Höri Musiktagen 2018 (Bodensee), im Mai 2019 erhielt Kamarzin, diesmal alsEinzelkünstlerin, erneut das Frankfurter Jazzstipendium. Nach dem Preisträgerkonzert ihres „hochkarätig besetzten Solistenensembles“ (Frankfurter Rundschau) lobte der Kritiker der FAZ das „enorme Formgefühl“ Karmazins: „ihrem differenzierten, auf obertonreiches Klangfarbenspiel ausgerichteten Anschlag merkt man die profunde klassische Ausbildung ebenso an wie den rhythmischen Attacken ihre Affinität zum Jazz.“ Die Stipendiumsjury stellt in ihrer Begründung fest: „Karmazin zeichnet sich in ihrem virtuosen Spiel und ihren Kompositionen durch eine eigenständige Klangsprache aus.
Herauszuheben ist auch, wie sie Einflüsse aus Osteuropa und ihrer ursprünglichen Heimat Ukraine elegant in ihre Musik integriert. In dem von ihr geleiteten Bandprojekt lässt sie ihren Musikern Raum, entwickelt dramaturgisch gekonnt Dynamik und kreiert in subtilen bis energiegeladenen Interaktionen eindrucksvolle Konzerterlebnisse.“ Dass die Band live durch enorme Spannungsbögen begeistern kann, liegt nicht nur an Karmazins phantasievollvariablen Spiel, sondern auch an den weiteren Charakteren, die in der Karma Jazz Group zusammenkommen. Insbesondere an den beiden profilierten Saxophonisten, die „den Sound des sehr harmonischen Klaviertrios noch um Dimensionen
anreichern.“ (Jazzpodium) Daniel Guggenheim (*1954) spielte in den frühen Achtzigern in Rio de Janeiro in der Band von Hermeto Pascoal, Mitte der Neunziger in New York u.a. mit Elvin Jones, Roy Hargrove, Billy Hart; seit dieser Zeit besteht sein New York Quartett (mit Peter Madsen, Sean Smith, Gerald Cleaver/Devin Gray). Der in Frankfurt ansässige Schweizer hat seitdem mit vielen weiteren internationalen Künstlern gearbeitet; seine Improvisationen auf Tenor und Sopransaxophon bewegen sich von Hardbop Erinnerungen zu freien Expressionen, fesseln durch weiten Tonumfang und enorme Energieschübe. Altsaxophonist Evgeny Ring (*1987) zog 2007 von Russland nach Leipzig, um dort u.a. bei Johannes Enders zu studieren. Seitdem ist er vor allem durch das Eva Klesse Quartett bekannt geworden, mit dem er 2015 einen Jazz-Echo gewonnen und drei Alben veröffentlicht hat. Darüber hinaus wurde Ring für sein vielgestaltiges Spiel mit dem Internationalen Jazzpreis Burghausen und beim Jazzwettbewerb Hoeilaart (Belgien) ausgezeichnet. Das Debütalbum des Wayne Shorter-Fans, Ya Tashus, wurde für „ausgefeilte Strukturen, überraschende Wendungen, jähe Einwürfe und spannende Abstraktionen“ (Journal Frankfurt) gelobt. Natalya Karmazin (*1976) begann mit sieben Jahren Klavier zu lernen, ihre musikalische Ausbildung in der Ukraine reichte bis zum Abschluss an der Hochschule in Lemberg. 1999 kam sie nach Deutschland, studierte zunächst an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und ging dann nach Leipzig zu Richie Beirach. Hier legte sie 2008 ihr Konzertexamen ab. Karmazins virtuoses Spiel lässt Einflüsse von Sergei Rachmaninow und Myroslaw Skoryk ebenso erkennen wie von Keith Jarrett und ihres Leipziger Mentors Beirach. Sie tritt auch solo auf und hat mit Moments of Silence ein Solo-Album veröffentlicht .