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Schultheatertage Oberursel

Musical 1968 (Nineteen sixty-eight)

Ein Projekt der Schultheatertage 2025

05.09.2025 I 12.09.2025 um 19:00 Uhr 

07.09.2025 I 13.09.2025 um 18 Uhr 

Gymnasium Oberursel - Berliner Str. 11

 

Im September 2025 zeigt das Musical-Ensemble des Gymnasiums Oberursel ein Stück, das die Konflikte der Jugend um 1968 mit den Krisen unserer Gegenwart montagehaft verbindet.

 

Hat denn das historisch bedeutsame 1968 noch irgendetwas mit unserer Zeit zu tun? Und wenn ja, warum sollte man ausgerechnet diesem Jahr ein Musiktheater widmen? Das sind berechtigte Fragen, die sich nicht nur die Generation Z stellen könnte, sondern mittlerweile sogar der ein oder andere Boomer. Antworten auf die Eingangsfragen können jedenfalls – so viel steht schon einmal fest – von allen Generationen am 5. September 2025 gefunden werden. Denn an diesem Tag wird die Premiere des gleichnamigen Stückes sein, in dem zum Beispiel Helene Volk die junge Studentin Louise spielt. Louise ist über beide Ohren in Robert (Bela Albrecht) verliebt, für den einfach alles politisch ist und der nicht nur von marxistischer Theorie, sondern auch von der Einteilung der Welt in Gut und Böse überzeugt ist. Dass er dabei selbst nicht unbedingt vom Wissen zum Handeln kommt, zeigt sich, als ihn Louises Befürchtungen, von ihm schwanger zu sein, wenig berühren und er sich harsch von ihr abwendet. Roberts Doppelmoral durchschaut und empört Louises Freundin Emma (dargestellt von Mia Zwecker), die sein Verhalten in einer ausdrucksstarken Ballade anprangert: How can people have no feelings? How can they ignore their friend – easy to be proud, easy to say no/Especially people who care about strangers, who care about evil and social injustice!

Begleitet wird Mia (sowie alle anderen 17 Darstellerinnen und Darsteller) von der neunköpfigen Musical-Band unter der Leitung von Marc Ziethen. Autorin des Skriptes ist Diana Tappen-Scheuermann, die zusammen mit Sebastian Polag für die Regie verantwortlich zeichnet.

 

1968 spielt in den USA zur Zeit der Hippiebewegung und des Vietnamkriegs. Junge Menschen unterschiedlicher Herkunft hadern mit ihrem zugewiesenen Platz im Leben. So auch Georgina (Mercedes Kruse), die sich jenseits des vorgegebenen Weges einen Platz außerhalb der Gesellschaft und ihrer starren Normen gesucht hat. Doch auf der Suche nach privatem Glück, das insbesondere darin besteht, sich zusammen mit anderen Hippies dem Drogenrausch hinzugeben und allem, was kommt, mit einem ironischen Lächeln zu begegnen, müssen sich selbst die Aussteiger den drängenden gesellschaftspolitischen Konflikten stellen. Wie diese mit dem krisenbelasteten Jahr 2025 korrespondieren, zeigen collagenhafte Einwürfe aus aktuellen Diskursen (Der Pazifismus ist parasitär. Wir müssen kriegstüchtig werden!), die sich mit den Liedern und Melodien der Hippiezeit montagehaft verbinden (Take weapons up/ and begin to kill).

 

Als sich schließlich ein guter Freund der Hippiegruppe (Fabian Eckhardt) gegen das Verbrennen des Einberufungsbefehls entscheidet und für den Dienst an der Waffe, verteidigt gerade Georgina seine Entscheidung, auch wenn die junge Rebellin diese weder rational noch emotional nachvollziehen kann. Denn sie spürt, dass es keine einfachen Lösungen in schwierigen Zeiten gibt und dass selbst gut gemeinter Rat in die Irre führen kann.

Die anfängliche Leichtigkeit und der beschwingte Optimismus des Stückes verdüstern sich im Laufe der Handlung: So verdichten sich die Handlungsstränge zu einem Ende, das die Herausforderungen des Heranwachsens in Zeiten von Unfrieden und politischer Polarisierung abbildet, gezeigt von eben der Generation, die die Folgen heutiger politischer Entscheidungen tragen wird.  „Where do I go?“, die musikalische Schlussnummer, verbindet somit leitmotivisch die Konflikte der Jugend um ‘68 mit den nicht minder schweren Krisen unserer Gegenwart.

Impressionen Musical "WOLF" 2024

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Leitlinien für die Oberurseler Schultheatertage

 

Die Stadt Oberursel setzt mit der kulturellen Bildung und der eigenen künstlerischen Praxis von Kindern und Jugendlichen einen Schwerpunkt im Rahmen der besonderen Bildungs- und Erziehungsaufgaben hessischer Schulen. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Bereich Musik, Theater, Kunst und Literatur hat in diesem Kontext eine herausragende Bedeutung. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage „Wie muss ein junger Mensch ausgebildet sein, der in einer Welt kultureller und medialer Vielfalt seine persönliche Identität und Selbstwirksamkeit entwickeln und bewahren soll.“

Das Ziel der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen innerhalb der Schultheatertage Oberursel ist, möglichst vielen interessierten Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrem kulturellen oder sozialen Hintergrund, die Möglichkeit zu eröffnen, in der Auseinandersetzung mit praktischem künstlerischen Tun eine selbstbewusste Persönlichkeit zu entfalten, die mit starken personalen und sozialen Kompetenzen die gegenwärtige und zukünftige Welt kreativ mit gestalten kann. Die Frage nach einem Projektdurchlauf lautet: „Was kann ich konkret?“ „Was habe ich für mein Leben gelernt?“ „Wie, wann und wo kann ich an diesen Kompetenzzuwachs anknüpfen?“ Die Fortsetzung des Projekts über mehrere Jahre  gewährleistet diesen aufbauenden Lernprozess.

Dabei kommt der Qualität und der Nachhaltigkeit der künstlerischen Arbeit eine hohe Bedeutung zu. Einmalige Projektförderungen entsprechen zunehmend weniger den Anforderungen der auferlegten städtischen Haushaltsökonomie, noch einer zeitgemäßen Nachhaltigkeits-Strategie. Qualität und Nachhaltigkeit entstehen durch folgende zu beachtende Prinzipien:

 

Schultheatertage

bieten theatralen Strukturen ein Forum, die…
 

  • …innerhalb einer Schule oder zwischen Schulen und Verbänden/Vereinen mittels systematischer und strukturierter theaterpädagogischer Arbeit entstanden sind;
     

  • …ausgerichtet sind auf die Ausbildung interessierter Kinder und Jugendlicher -unabhängig von ihrem kulturellen oder sozialen Hintergrund.
     

  •  …verlässlich in Schulen angeboten werden, so dass kulturelle Bildung und Praxis nicht nur punktuell, sondern langfristig aufgebaut und systematisch gefördert werden kann;
     

  • …auf pädagogische Nachhaltigkeit setzen, indem über einen längeren Zeitraum (6-12 Monate) ein Projekt im Team erarbeitet wird, sodass gezielt theaterästhetische Handlungskompetenzen entwickelt werden können. Dabei werden kommunikative Prozesse gefördert, die zur Teilhabe am kulturellen und medialen Leben in der Gesellschaft befähigen;
     

  • … unter einem ganzheitlichen Aspekt die personalen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Blick haben und so deren Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit schulen. Dazu ist ein intensives Kennenlernen durch längerfristige Zusammenarbeit zwischen Leitungsfiguren und Darstellerinnen und Darstellern die Voraussetzung;
     

  • … künstlerisch-ästhetisches Arbeiten schülerorientiert anleiten, so dass bei den Schülerinnen und Schülern die Eigeninitiative gefordert und gefördert sowie Kreativität frei gesetzt wird;
     

  • …im Idealfall musische, bildende und darstellende Künste interdisziplinär verbinden;
     

  • … von qualifizierten Akteuren (Lehrkräften, Künstlern) geleitet werden, die an der theaterpädagogischen Arbeit Interesse haben und um ständige Fort- bzw. Weiterbildung auf diesem Gebiet bemüht sind (so können z.B. Kooperationen von Lehrkräften im Team mit Künstlern zur beidseitigen Weiterqualifizierung beitragen).

 

fördern…
 

  • … die Identifikation von Schülerinnen und Schülern mit ihrer Schule, indem sie über die Institution Schule hinausgehend der Oberurseler Öffentlichkeit ihre Theaterarbeit präsentieren und somit Teil des kulturellen Lebens der Stadt werden;
     

  • …den Austausch und Übergang zwischen unterschiedlichen Schularten und Schulen Oberursels;
     

  • ...die Öffnung der Schulen nach außen und damit die Integration der Schule in das öffentliche Leben der Stadt Oberursel.
     

  • …die Umsetzung des Kulturauftrags der Kommune und damit die Bereicherung des kulturellen Lebens Oberursel bei gleichzeitiger Förderung des Bildungsauftrags laut  HSchG § 6 Abs. 4.

      

Impressionen der letzten Jahre

Der Papageno Award - Die größte Auszeichnung

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Nachdem im Jahr 2017 das Gymnasium Oberursel durch die Reiman Akademie mit einen Goldenen Vogel in der Kategorie "Beste Produktion" ausgezeichnet wurde, war die Freude im Jahr 2019 noch größer, als die Produktion "Spring Awakening" gleich mehrere Preise abräumen konnte. Die Schüler hatten das Gefühl wie bei einer Oscar-Verleihung. In diesem Jahr war nicht nur die Gesamtproduktion, sonderen auch 6 Schülerinnen und Schüler in den Kategorien beste Haupt- und Nebenrolle nominiert. Die Schüler waren Lena Hilgert, Patrick Bidinger, Moritz Platen, Alice Bouyer. Jakob Behrens und Anh Mai Tran. Am Ende konnten sie vier Trophäen, darunter auch der Hauptpreis für die Beste Produktion an das Gymnasium Oberursel holen.

Wie alles begann...


1991 fand das erste schulübergreifende Musical "Ein Idiot darf den Tag nicht verschlafen" statt.

Da begann die Zusammenarbeit der, bei der Stadt Oberursel für Jugend- und Kinderkultur verantwortlichen Personen mit der Musiktheatergruppe des Gymnasiums Oberursel unter der Leitung des Ehepaars Federspiel, die letztendlich zur Idee und der Realisierung der "Oberurseler Schultheatertage" führte. 1994 fanden diese zum erstem Mal statt, es beteiligten sich neben Oberurseler Schulen auch eine Schultheatergruppe aus der französischen Partnerstadt Epinay-sur-Seine.

 

Diese Tradition konnten wir bis zum heutigen Tage beibehalten.

Immer wieder besuchen die Theatergruppen aus unseren Partnerstädten Epinay-sur-Seine (Frankreich), Rushmoor (England) und Lomonossow (Russland) die Schultheatertage und zeigen Ihre Produktionen.

 

Die jährlichen Musicalproduktionen des Gymnasiums Oberursel und anderer Oberurseler Schulen sind schon seit langem in der Region bekannt und bilden einen Schwerpunkt dieser Veranstaltungsreihe.

Harald Strub

06171 - 502 268
 

harald.strub@oberursel.de

Ihr Ansprechpartner: 

                       

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Ausschuss Schultheatertage

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