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PUBerlapapp – Der Ton macht die Musik

Die Musical-Komödie auf dem Rathausplatz

Oberursel ab dem 19.Juli an 4 Terminen


Mittwoch 19.07.2023 um 20:00 Uhr Einlass 19:00 Uhr

Sonntag 23.07.2023 um 11.00 Uhr Einlass 10:00 Uhr

Mittwoch 26.07.2023 um 20.00 Uhr Einlass 19:00 Uhr

Sonntag 30.07.2023 um 11.00 Uhr Einlass 10:00 Uhr


Interview mit der Regisseurin Louise Oppenländer. Die Fragen

stellte Martina Jensong.


„PUBerlapapp“ heißt es in Kürze auf dem Rathausplatz.

Regisseurin Louise Oppenländer und ihr Team sind fleißig am

Proben. Premiere für die Musical-Komödie ist am 19. Juli auf dem

Rathausplatz – bei freiem Eintritt. Wir haben mit der Regisseurin

über ihr Stück und die Faszination des Theatermachens

gesprochen.

In Oberursel ist Ihr Stück „PUBerlapapp“ auf dem Rathausplatz zu

sehen. Was macht für Sie den Reiz aus, unter freiem Himmel zu

spielen?


Oppenländer: Open Air hat eine komplett andere Atmosphäre, eine

ganz andere Akustik, andere Lichtverhältnisse. Und man hört die

Reaktionen der Zuschauer weniger. Indoor ist es fast immer

leichter, Stimmungen zu greifen. Man muss für Open Air eine ganz

andere Energie aufbringen.


„PUBerlapapp“ spielt in einem Irish Pub. Was hat Sie auf die Idee

gebracht?


Oppenländer: Ich bin ein riesengroßer Irish-Pub-Fan, und ich liebe

Irland. In einem Pub herrscht eine ganz eigene Atmosphäre.

Ursprünglich wollte ich ein Stück nur mit irischer Volksmusik

schreiben. Das funktionierte aber nicht, um die breite Masse

anzusprechen. Also ist erst einmal nur die Location geblieben, und

der Wunsch, das zu machen. Aber es ist mir gelungen, Songs wie


„The Parting Glass“ reinzupacken.


Die Hitliste bei „PUBerlapapp“ ist lang. Wie suchen Sie die Musik

für Ihre Stücke aus?


Oppenländer (lacht): Immer nach Gusto. Im Musical ist es so:

Wenn dem Schauspieler die Worte fehlen, dann wird gesungen.

Das finde ich schön. Ich suche aus, was könnte gerade passen,

was unterstützt das, was gerade gesagt oder was kommen wird,

was bringt noch einmal eine neue Farbe. Ich versuche natürlich

auch, für alle Altersgruppen und alle Geschmacksrichtungen etwas

zu finden, damit die Musik Generationen verbindet. Und das

gelingt eigentlich auch immer ganz gut. Wenn die Omi mit dem

Enkel kommt, ist das echt schön.


Was ist Ihnen beim Schreiben Ihrer Stücke besonders wichtig?


Oppenländer: Unterschiedliche Charaktere. Ich versuche immer

bunt zu mischen, lustige, aber sinnvolle Charaktere zu kreieren

und daraus eine schöne Geschichte zu spinnen. Beim Schreiben

kommt es mir vor allem darauf an, eine Pointendichte zu erreichen,

was mal mehr oder weniger gelingt.


Ich habe zum Beispiel ein Musical während Corona geschrieben

und gedacht, ich bin gut drauf. Im Nachhinein habe ich dann

gemerkt: Im Stück ist ganz viel Melancholie. Da klappte es nicht

mit der Pointendichte, weil es mir nicht gut ging.


Ich versuche auch immer, gesellschaftskritische Sticheleien

unterzubringen. Aber es kommt auf das Stück an, ob das passt.


Und wenn dann die Proben beginnen, was ist Ihnen als

Regisseurin besonders wichtig?


Oppenländer: Künstlerisch oder menschlich?


Beides.


Oppenländer: Beim Inszenieren ist mir vor allem das Team wichtig,

dass Leichtigkeit im Spiel ist. Man kann nur gemeinsam eine

Leistung erbringen, wenn man sich versteht und füreinander

arbeitet. Und ich suche mir mein Team immer so aus, dass ich

mich künstlerisch auf alle verlassen kann. Mir ist auch wichtig, das

Stück mit den Schauspielern zusammen zu kreieren. Oft habe ich

etwas im Kopf, denke, das ist total lustig, und dann kommt es auf

die Bühne und ich frage mich, was ich mir dabei gedacht habe.

Manchmal kommt dann von den Schauspielern eine Idee, man

dreht den Satz oder nimmt noch einen Satz dazu. Es ist eine

Entwicklung aller.


Sie schreiben nicht nur Stücke und führen Regie – Sie spielen

auch selbst. Was macht Ihnen davon am meisten Spaß?


Oppenländer: Spielen.


Und warum?


Oppenländer: Weil ich eine Rampensau bin. Ich liebe es, auf der

Bühne zu stehen. Und ich liebe es, wenn mein Humor Menschen

erreicht. Ich bin vor allem mit Leib und Seele

Boulevardschauspielerin. Ich liebe diese Komödien, alles, was mit

Leichtigkeit zu tun hat. Gerne auch mal kritische Tönen, aber ich

bin eine Verfechterin des Lachens. Ich glaube, mit Humor ist so

vieles einfacher. Und wenn es mir gelingt, dies durch meine

Person zu verkörpern, bin ich im siebten Himmel. Klar, eine

Schauspielerin braucht Herausforderungen. Ein Drama reizt mich

dann auch (legt eine Kunstpause ein) – mal. (lacht) Aber ich bin in

der Komödie zu Hause.


Wie sind Sie zum Theater gekommen?


Oppenländer: Durch die Volksbühne Bad Homburg. Hier habe ich

im frühesten Kindesalter angefangen. Mein Lieblingssatz ist:

Schauspiel ist kein Beruf, das ist eine Diagnose. Als ich drei oder

vier war, bin ich infiziert und nie davon geheilt worden.


Was verbindet Sie mit Theater im Park (TiP)?


Oppenländer: Also, Joachim Brunke, der auch lange bei Theater

im Park Regie geführt hat, war eigentlich mein Mentor. Ich habe

bei ihm im Kindertheater in der Volksbühne gespielt. Ich war

hypnotisiert von seiner Stimme und seinen Ideen. Er war eine

ständige Inspiration. Und ich wollte ihm immer nacheifern. Er hat

anfangs nicht so richtig daran geglaubt, dass ich diesen Weg

gehen werde. „Schlag dir das aus dem Kopf. Dafür brauchst du

Talent“, das waren so seine Sprüche. Und ich habe gedacht: Dir

zeig‘ ich’s! Und dann wollte ich unbedingt beim TiP spielen – und

plötzlich hat er dort nicht mehr Regie geführt. Und ich dachte,

warum nicht. Ich habe Theater im Park aber dann schnell

verziehen. (lacht) Kann man das so sagen? Weil Andreas Walther

Schroth Regisseur wurde. Er ist richtig, richtig gut, ich habe seine

Inszenierungen geliebt. Ich habe dann leise gefragt, ob ich

mitspielen dürfte, und zack, nach der Leseprobe, war ich die

Marianne im „Tartuffe“. Und ich war, glaube ich, selten stolzer. Das

war 2006, ein paar Monate vor meiner Schauspielausbildung.


Andreas Walther-Schroth hat sie auch bestärkt?


Oppenländer: Er hat gesagt: „Du hast Biss. Du wirst es schaffen.“

Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich beim TiP zum ersten

Mal einen rauen Ton beim Inszenieren erlebt habe. Als ich einmal

geweint habe, hat mich Andreas zur Seite genommen und gesagt,

dass Theater ganz, ganz viele Facetten hat. Als Kind wirst du

gepampert, spielst, weil es dir Spaß macht. Aber wenn du spielen

musst, dann wird es eine andere Nummer. Das hat Joachim

Brunke auch immer gesagt Theater im Park pausiert in diesem Jahr.

Was wünschen Sie sich

für 2024?


Oppenländer: Unbedingt, dass Theater im Park wieder da ist. Ein

Pop-up-Musical ist auch cool. Ich finde diese Idee total klasse.

Aber Theater im Park ist eine Institution.


Könnten Sie sich auch vorstellen, dort Regie zu führen?


Oppenländer: Ja, ja, ja – würde ich gerne! Ursprünglich habe ich

auch dafür meinen Hut in den Ring geworfen. Ich hatte über

Umwege gehört, dass gerade kein Regisseur da ist und hab‘ dann

mal so „Hallo, ich würde es gern machen“ gesagt. Einfach auch,

weil ich es liebe, mit Amateuerschauspielern zu arbeiten. Und

wenn du dann noch eine so großartige Infrastruktur wie bei

Theater im Park hast, macht es doppelt so viel Spaß. Jetzt haben

wir die Pause erst einmal mit „PUBerlapapp“ überbrückt. Auch gut.

Und was nächstes Jahr ist – mal schau‘n.


Martin Krebs


Geschäftsführer

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